Mehr Sauberkeit in den Bahnhöfen • Erstes Reinigungsroboterrennen Deutschlands • Sieger erhält DB-Rahmenvertrag. Bericht der Deutschen Bahn.

Was in manchen Haushalten schon staubsaugende Realität ist, gibt es in deutschen Bahnhöfen bald auch eine Nummer größer: Reinigungsroboter. In Sekundenschnelle können automatisierte Scheuersaugmaschinen Hindernisse erkennen, Gefahren einschätzen und Routen dynamisch anpassen – auch in öffentlichen Räumen. Die DB will mit den „smarten Schrubbern“ Bahnhöfe künftig noch effizienter sauber halten.

Um für ihre Kunden die Besten zu testen, lässt die Deutsche Bahn heute im Berliner Hauptbahnhof Reinigungsmaschinen von vier internationalen Herstellern gegeneinander antreten. Zu der „Automated Cleaning:Challenge“ hat das digitale Innovationslabor DB mindbox zusammen mit der Dienstleistungstochter DB Services aufgerufen.

Digitalisierungsperspektiven bei der Bahnhofsreinigung aufzeigen

Die Reinigungsroboter müssen sich auf einem 200 Quadratmeter großen Parcours zum Beispiel gegen Ketchup-Flecken und Chips-Reste behaupten. Eine Jury beurteilt anschließend die Orientierung im Bahnhof, das Abfahren optimaler Reinigungsrouten, die Reaktion auf Hindernisse und Reisende, die Reinigungsqualität und -leistung sowie die Betriebssicherheit. Der Gewinner erhält einen Zweijahresvertrag mit der DB, um die Bahnhofsreinigung weiterzuentwickeln.

Der Wettbewerb soll einen Überblick über Digitalisierungsperspektiven bei der Bahnhofsreinigung bieten. Die Navigation der heute im Berliner Hauptbahnhof zum Einsatz kommenden Roboter ermöglicht die Orientierung selbst in hoch komplexen Umgebungen. Eine leistungsfähige Sensorik erlaubt zudem eine sichere Erfassung auch von beweglichen Objekten.

Geht die Akkuladung zur Neige, ist der Schmutzwassertank voll oder benötigt der Roboter frisches Wasser, fährt er selbständig an die Servicestation und wird dort mit allem Nötigen versorgt. So wird in Zukunft ein vollautonomer Betrieb über einen längeren Zeitraum möglich.

Programm ‚Zukunft Bahn‘ mit neuen Wegen für Qualität und Sauberkeit

Nach erfolgreicher zweijähriger Testphase mit dem Gewinner sollen in ganz Deutschland Bahnhöfe mit Robotern auf Hochglanz gebracht werden. Sie sollen die Reinigungsteams künftig unterstützen – für saubere Bahnhöfe und zufriedene Kunden.

Zudem bietet die DB ab sofort auch die Möglichkeit, an rund 240 Bahnhöfen bundesweit Verschmutzungen per WhatsApp zu melden. Das Reinigungspersonal vor Ort beseitigt die Verschmutzung anschließend so schnell wie möglich. Basis für die Sauberkeitsoffensive ist das Qualitätsprogramm ‚Zukunft Bahn‘.

Die DB betreibt deutschlandweit rund 5.700 Bahnhöfe. Die Böden großer Bahnhofshallen mit einer Fläche von bundesweit mehr als 1,8 Millionen Quadratmetern werden regelmäßig mit Scheuersaugmaschinen gereinigt. Allein im Berliner Hauptbahnhof sind 15.000 Quadratmeter zu säubern.

Jährlich wendet die DB einen zweistelligen Millionenbetrag für die Reinigung der Bahnhöfe auf.

Teilnehmer

Adlatus Robotics – das Ulmer Start-up entwickelt seit 2015 Reinigungsroboter und ist Gewinner des PURUS Innovation Award 2017.
Cleanfix – die Schweizer Firma ist seit den 70er Jahren auf dem Markt und Experte für Reinigungsmaschinen und -roboter.
HEFTER cleantech – ist ein Reinigungsmaschinen-Hersteller der sich auf Fahrtreppen- und Bodenreinigungssystemen spezialisiert hat.
TASKI Diversey – das amerikanische Unternehmen für Reinigungs- und Hygienelösungen ist weltweit auch im Bereich der Reinigungsroboter aktiv.

DB mindbox

Die DB mindbox ist der Coworking Space der Deutschen Bahn in Berlin. Start-ups und DB-Mitarbeiter arbeiten gemeinsam an Innovationen auf Basis von digitalen Technologien, um die Bahn attraktiver und wettbewerbsfähiger zu machen. Die DB mindbox veranstaltet Challenges sowie Hackathons und beheimatet das Accelerator-Programm DB StartupXpress, in dem Gründer die Zukunft der Bahn mitgestalten können.

DB Services

DB Services ist Dienstleister rund um Immobilien, Industrie und Mobilität. Die Leistungen der Konzerntochter reichen vom infrastrukturellen über das technische Facilitymanagement bis zur Fahrzeugreinigung. Deutschlandweit ist das Unternehmen in sechs Regionalbereichen an 300 Standorten tätig.

Foto von Pablo Castagnola