Reinigungsgerät des Unternehmens Adlatus beginnt im Frühjahr seine Testphase am heimischen Hauptbahnhof.

Im Rennen waren vier Roboter, am Ende überzeugte das Modell von Adlatus Robotics: Das Ulmer Unternehmen hat von der Deutschen Bahn den Zuschlag für eine zweijährige Testphase seines Reinigungsroboters CR700 in Bahnhöfen in Deutschland erhalten. In den kommenden Jahren soll der Roboter gemeinsam mit der DB getestet und weiterentwickelt werden.

Im Berliner Hauptbahnhof musste das autonomfahrende Gerät des Ulmer Startups Ende Januar auf einem 200 Quadratmeter großen Parcour etwa Ketchupflecken vom Boden entfernen. Hauptkriterien waren das Reinigungsergebnis, die Sicherheit von Reisenden und des Bahnbetriebs sowie die Bedienung des Geräts. Das Ergebnis des CR700 überzeugte die sechsköpfige Jury der Bahn. Am Montag kam die Zusage. „Das ist super und hilft uns unheimlich“, sagte Petra Ruckgaber, bei Adlatus Robotics zuständig für Vertrieb und Marketing. Ziel des Startups sei es zwei Jahre nach der Gründung weiterhin einen Investor zu finden.

Im Einsatz erleben können Reisende den Roboter bereits in den kommenden Monaten am Ulmer Hauptbahnhof. Im Einsatz benötigt der Roboter den Gebäudeplan. Geht die Akkuleistung zur Neige oder ist der integrierte Schmutzwassertank voll fährt der Roboter selbständig an eine Servicestation.

Den Wettbewerb hatte das digitale Innovationslabor der Deutschen Bahn, die DBmindbox, zusammen mit der Dienstleistungstochter DB Services ausgerufen. Die Deutsche Bahn wolle sich mit dem Test einen Überblick über Digitalisierungsperspektiven verschaffen. Ziel sei es, nach der zweijährigen Testphase in ganz Deutschland Bahnhöfe von Robotern reinigen zu lassen.

Adlatus Robotics wurde im Juni 2015 von Mattias Strobel und Siegfried Hochdorfer gegründet. Derzeit beschäftigt das Startup neun Festangestellte und drei Freiberufler.

Bericht: SWP, jkl
Foto: DB, Pablo Castagnola